Geschichte
Im Jahre 1967 begann die Kinderärztin Frau Dr. Elisabeth Jacobi zusammen mit einigen sie unterstützenden Menschen acht schwerst-mehrfachbehinderte Kinder in Stuttgart ambulant zu betreuen, d.h. sie durch Hausbesuche medizinisch und therapeutisch zu versorgen. 1968 konnten Räume eines Hauses bezogen werden, das bald abgerissen werden sollte. Es fanden sich 13 Kinder zusammen, mit denen erste Versuche einer schulischen Förderung unternommen wurden.
Nach dem Abbruch dieses Hauses zogen sie in die freigewordenen Räume der Karl-Schubert- Schule Stuttgart um, die gerade ein neues Schulgebäude erstellt hatte. Hier arbeitete das noch kleine Kollegium zum Teil vormittags oder nachmittags mit 30 Kindern. Da der Bedarf an Betreuungsplätzen stark zunahm, wurden auch diese Räume bald wieder zu klein. Deshalb entstand im Jahre 1976 die Idee, gemeinsam mit der Heileurythmie-Ausbildung ein eigenes Gebäude zu erstellen. Nach vielen Schwierigkeiten konnte dann im Herbst 1979 das Schulgebäude in der Heubergstr. 15 mit 50 Kindern und Jugendlichen bezogen werden.
Im Untergeschoss des Raphaelhauses wurde ein Kurzzeitbereich, der sogenannte „Hort“ untergebracht, der dann später mit 6 vollstationären Plätzen in das neue Wohnheim „Tobiashaus“ integriert wurde. 1985 bezogen 7 Betreute als erste Heimbewohner ein umgebautes Wohnhaus in der Schellbergstrasse. Das kleine Tobiashaus diente 5 Jahre als Zwischenstufe für das ab 1985 geplante neue Wohnheim.
Der Bedarf an Heimplätzen war sehr groß in Stuttgart, weshalb sich die Stadt Stuttgart zusammen mit dem Therapeuticum Raphaelhaus entschloss, ein Wohnheim zu bauen. So wurde 1990 das Tobiashaus in der Haussmannstrasse eröffnet. Hier wohnen 35 schwerst- mehrfach behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Nachdem die Räumlichkeiten in der Schellbergstraße freigeworden und Betreute aus dem Schulalter herausgewachsen waren, wurden diese Räume 1992 als Förder- und Betreuungsbereich umgestaltet. Das „Werkhaus“ mit 14 Plätzen in drei verschiedenen Arbeitsbereichen und einer Ganztagsbetreuung war entstanden. Die Erweiterung unserer Einrichtung haben wir mit dem letzten Bauabschnitt im August 2007 abgeschlossen. Im Lukashaus wurden für unsere älter werdenden Betreuten 24 Plätze geschaffen. Direkt neben dem Raphaelhaus ist das Jacob-Böhme-Haus entstanden. Hier gibt es 30 Werkstattplätze im Förder- und Betreuungsbereich.